Warnung vor neuer rechter Zusammenarbeit

Ein Beschluss des 32. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands, der vom 25.–27. April 2025 in Kaiserslautern tagte

© 

Die NaturFreunde sehen das Erstarken der Rechts­extremen – wie zuletzt bei der Bundestagswahl – mit großer Sorge. Es darf nicht sein, dass sich nach den historischen Erfahrungen nationalistisches Gedan­kengut in der Öffentlichkeit und den Parlamenten breitmacht.

Letzteres liegt auch daran, dass die traditionellen Volksparteien immer weniger ihrem Anspruch ge­recht werden, den Menschen Sicherheit, Zukunfts­mut und Fortschritt zu vermitteln. Die Welt verän­dert sich, die traditionellen Wachstumskonzepte funktionieren immer weniger, aber die Politik bleibt im Alten stecken, ja demontiert sich selbst – wie in der Friedenspolitik.

Sicher gibt es handfeste Gründe für Kritik, Unzufrie­denheit und Ungerechtigkeit, aber sie sind kein be­rechtigter Grund, die rechtsextreme AfD zu wählen. Im Gegenteil: Das verstärkt die Reformunfähigkeit unseres Landes und gibt rassistisch-nationalistischen Kräften einen Nährboden. Doch die Grenzen zwi­schen der AfD und anderen Parteien, insbesondere dem rechten Flügel in den Unionsparteien, scheinen allen öffentlichen Bekundungen zum Trotz geringer zu werden. Es gibt vor Ort bereits unterschiedliche Formen einer Annäherung.

Die Öffnung zur AfD bedeutet jedoch eine Öffnung zu völkischen, biologistischen und nationalistischen Ideen. Aus der Geschichte wissen wir, wohin das führen kann. Das Erstarken der AfD zeigt auch eine erschreckende Geschichtsvergessenheit.

Die NaturFreunde kritisieren insbesondere die schleichende Auflösung der Abgrenzung von Teilen der CDU/CSU von der AfD, was sich bei der gemeinsamen Abstimmung im Bundestag zur Migrationspolitik ge­zeigt hat. Führende Unionspolitiker wie Jens Spahn und Johann Wadephul fordern eine „Normalität“ im Umgang mit der AfD, in einigen kommunalen Glie­derungen kommt es zu einer Zusammenarbeit.

Die NaturFreunde sehen diese Entwicklung mit Schrecken. Die Verschiebung hin zum Rechtsextre­mismus wird auch im falschen Umgang mit politi­schen Herausforderungen gefördert. In der program­matischen Entleerung liegt neben handfesten Macht­interessen ein wesentlicher Grund für den Aufstieg des Rechtsextremismus.

Wir fordern nicht nur eine klare Brandmauer gegen die AfD und andere rechtsextreme Parteien, wir for­dern auch eine Bildungsoffensive gegen völkisches Denken. Unsere Gesellschaft muss aus tiefer Über­zeugung Nein sagen zu einer Wiederholung der Feh­ler der deutschen Geschichte.

www.bundeskongress.naturfreunde.de